Manche Menschen können Fructose (Fruchtzucker) nicht verdauen und bekommen deshalb Beschwerden, wie Aufstoßen, Bauchschmerzen, Durchfälle, Übelkeit und Blähungen, aber auch Stimmungsverschlechterung und Antriebslosigkeit. Außerdem bindet unverdaute Fruktose Tryptophan an sich und verhindert dessen Aufnahme. Da Tryptophan der Rohstoff für den Botenstoff Serotonin und das Schlafhormon Melatonin ist, kann eine Fruktoseintoleranz Depressionen, Schmerzempfindungen und Schlafstörungen verstärken. Neue Forschungen. haben gezeigt, dass größere Mengen Fruktose eine Insulinresistenz und damit Diabetes mellitus begünstigen können. Fruktose eignet sich daher nicht zum Süßen von Diabetikerprodukten!
Fructose kommt vor allem in Obst und Obstsäften vor. Da vor allem reine Fructose in größeren Mengen schlecht aus dem Darm aufgenommen wird, bessern sich diese Beschwerden meist, wenn Sie sehr fructosereiche Lebensmittel meiden bzw. nur in kleinen Mengen zu sich nehmen. Manche Menschen entwickeln oft schon instinktiv eine Abneigung gegen sehr fructosereiche Nahrungsmittel.
Wird Fructose in kleinen Mengen und in Verbindung mit Glucose (=Traubenzucker) aufgenommen, so verbessert sich meist die Aufnahme aus dem Darm und es treten weniger Beschwerden auf. Sorbit (E420) hingegen, das in bestimmten Obstsorten, Diabertikerprodukte und manchen zuckerfreien Süßigkeiten (Zuckerln, Kaugummi) enthalten ist, verschlechtert die Resorption und verschlimmert somit die Beschwerden. Auch Zuckerzusatzstoffe wie Mannit (E421), Isomalt (E953) oder Xylit (E967), Maltit (E965) die in Kaugummis oder Zuckerln enthalten sind, wirken ähnlich ungünstig wie Sorbit. Mehrfach-Fruchtzucker wie Oligiofructose und Inulin sind in letzter Zeit auch vermehrt in probiotischen Lebensmitteln wie Joghurts enthalten.
Ernährung bei Fructoseintoleranz
Versuchen Sie fructosehältige Lebensmittel wie Obst, Obstsäfte und fructosehältige Fertigprodukte für ca. 2 Wochen völlig aus dem Speiseplan zu streichen. Je nach individueller Fructoseverträglichkeit können Sie dann vorsichtig austesten ob, bzw. wie viel Fructose Ihr Körper beschwerdefrei toleriert.

Entscheidend ist immer die Menge an zugeführter Fructose und ob gleichzeitig Sorbit (-> Verschlechterung) oder Traubenzucker (-> Verbesserung der Symptome) mit aufgenommen wird. Aus demselben Grund sollten Diabetikerprodukte überhaupt vermieden werden (enthalten meist Fruchtzucker oder Sorbit). Zum Süßen eignet sich am besten Traubenzucker (z. B. im Kompott) oder eine Mischung aus Traubenzucker und normalem Zucker (Traubenzucker ist als Dextropur im normalen Lebensmittelhandel erhältlich). Weniger empfindliche Personen vertragen auch normalen Haushaltszucker allein problemlos.

Besonders schlecht verträglich bleiben meist konzentrierte Obstprodukte wie Dörrobst und Obstsäfte (auch Most) sowie Honig und verschiedene Sorten Kern- und Steinobst (Sorbitgehalt!), so dass sie auf Dauer gemieden werden müssen.
fructosearm
(gut verträglich)

  • Banane
  • Honigmelone
  • Mandarine
  • Zitrone
  • Zuckermelone
fructosehaltig
(individuell unterschiedlich verträglich)

  • Ananas
  • Artischocke
  • Brombeere
  • Heidelbeere
  • Kaki
  • Kirsche
  • Kiwi
  • Mango
  • Mirabelle
  • Orange
  • Preiselbeere
  • Rhabarber
  • Schwarzwurzel
  • Stachelbeere
  • Wassermelone
  • Zwiebel
fructose- und sorbithaltig
(fast immer schlecht verträglich)

  • Apfel
  • Birne
  • Dattel
  • Erdbeere
  • Himbeere
  • Honig
  • Johannisbeere
  • Marille
  • Pfirsich
  • Pflaume
  • Rosinen
  • Trauben